Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Ernst Klein mit der deutsch-jüdischen Geschichte der Region, hat zahllose Kontakte zu emigrierten Juden in der ganzen Welt aufgebaut. Volkmarsen – Sie alle erlebten Grausames, trotzdem haben viele ganz Besonderes in ihrem Leben geleistet. Ihre Geschichten erzählt der Volkmarser in seinem neuen Buch.

Es sind Geschichten wie die von Ralph Mollerick, geboren 1930 in Kassel, aufgewachsen in Wolfhagen, die sich im Buch finden: Als er acht Jahre alt war, kam Mollerick mit seiner Schwester Edith einem Kindertransport nach England, so wollten die Eltern sicherstellen, dass die Kinder sicher waren vor den Nazis. 1943 erfuhr Mollerick, dass seine Mutter und sein Vater in einem KZ ermordet worden waren. Am Thema dran bleiben Drei Jahre danach, er hatte in England die Schule und eine Ausbildung absolviert, ging er in die USA. Auch dort beherzigte er, was sein Vater ihm früh beigebracht hatte: Lerne, mach eine gute Ausbildung, das kann dir niemand nehmen.

Ralph Mollerick studierte, arbeitete 31 Jahre bei der Weltraumbehörde NASA und legte den Grundstein für das bekannte James-Webb-Weltraumteleskop. In seinem Vorwort zu Ernst Kleins Buch schreibt er: „Das Wichtigste an dieser Geschichte ist die Bildung und die Hartnäckigkeit, ein Projekt zu verwirklichen. Auch ihr könnt es schaffen, glaubt an euch selbst und vertraut auf eure Fähigkeiten und euren Mut.“ Damit richtet er sich direkt an Jugendliche, denn sie sind die Zielgruppe des Buchs. Viele Lebensweisheiten In „Eine Hummel auf dem Mond“ hat der Volkmarser Lebensgeschichten vereint, die einen Blick werfen auf eine schwere Kindheit und Jugend von Menschen, „die in die Welt geschleudert wurden und eigentlich keine Chance gehabt hätten.“ Und doch haben sie ihren Weg gemacht, haben nie resigniert trotz Niederlagen.

Jede Lebensgeschichte im Buch beginnt mit einer kurzen Vita der Person, um die es geht, ergänzt wird sie durch zahlreiche persönliche Bilder und eine Weltkarte, die den Weg der beschriebenen Person verdeutlicht. Eingeklinkt und farblich abgehoben hat Ernst Klein in jedem Kapitel kleine Mutmacher. Prägnante Sätze der Menschen, mit denen er seit Jahrzehnten in Kontakt steht. So von Irma Meyer, geborene Hamberg: „Wer ein Ziel hat, nimmt auch schlechte Straßen in Kauf.“ Oder „Mit einem Freund oder einer Freundin an deiner Seite ist kein Weg zu lang“ von Blanka Pudler, geborene Adler. Geschichten, die mutig machen Vorgestellt werden auch Frauen und Männer, die vor Jahren aus dem Ausland nach Deutschland kamen und hier ihren Weg gefunden haben.

Der Untertitel des Buches gibt den Zweck vor: „Lebensgeschichten, die mutig und stark machen“. Am Ende von Vorträgen und Lesungen ermutige er die jungen Leute immer, dass in ihnen ebenso viel Power stecke, „und selbst wenn euch keiner hilft, seid ihr längst nicht am Ende“. Angebot an Schulen und Jugendgruppen Schulen oder Jugendgruppen können Ernst Klein für kostenlose Vorträge und Lesungen einladen. Das Buch zum Preis von 12,50 Euro gibt es bei ihm zu kaufen. Mail: ernstwklein@web.de (Julia Janzen)