Ernst Klein
Jahrgang 1944
verheiratet, 1 Sohn, 1 Tochter

Berufliche Laufbahn:
nach Schulbesuch, Realgymnasium mit Abschluss Mittlere Reife

Ausbildung zum Bankkaufmann

2 Jahre Zeitsoldat bei der Bundeswehr

8 Jahre Tätigkeit als Angestellter/Prokurist

von 1974 bis 2010 als Kaufmännischer Geschäftsführer eines Bauelemente-Fachbetriebes

Außerberufliche Aktivitäten/Funktionen:

aktiver Sportler und langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Turn- und Sportbewegung (ca. 20 Jahre Jugendtrainer / Geräteturnen)

In der Zeit als 1. Vorsitzender des Turnvereins 1890 Volkmarsen umfangreiche Erweiterungsbauten und Modernisierungsarbeiten der vereinseigenen Turnhalle, ab 1970

1990 : Auszeichnung mit dem Ehrenbrief des Deutschen Turnerbundes

12 Jahre ehrenamtliche Arbeit in der Kommunalpolitik u.a. Vorsitzender des Sport- und Kulturausschusses der Stadt Volkmarsen, Mitglied des Magistrats

u.a. erfolgreicher Einsatz zum Aufbau einer Sozialstation

seit Anfang der 1990er Jahre intensive Erforschung und Dokumentation der Geschichte deutsch-jüdischer Familien in Nordhessen/Ostwestfalen, Schwerpunkt: „Oral history“, Aufzeichnungen zahlreicher Lebenserinnerungen von Holocaust-Überlebenden (u.a. viele lebensgeschichtliche Interviews mit Zeitzeugen der „Kindertransporte“)

Auffindung, Aufarbeitung, Archivierung von umfangreichem Dokumentationsmaterial zur Zeit der NS-Herrschaft (Boykotte, Pogrome, Arisierung, Denunziationen etc.)

Weltweite Suche nach Zeitzeugen / Emigranten etc. und Aufbau von intensiven persönlichen Kontakten

Zahlreiche Studienfahrten, zum Teil in Begleitung von Zeitzeugen

Teilnahme an zahlreichen Blockseminaren und Vorlesungen zum Thema NS-Zeit: etc.

Organisation zahlreicher Zeitzeugenbesuche in Schulen und anderen Einrichtungen

Mitbegründer (1995) und von 1997 bis 2019 1. Vorsitzender des Vereins „Rückblende Gegen das Vergessen e.V.“ in Volkmarsen (über 200 Mitglieder).

von 2000 bis 2018: Sprecher der Regionalen Arbeitsgruppe Nordhessen-Südniedersachsen des Vereins Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Berlin,

seit 2000: aktive Mitarbeit im Arbeitskreis „Christen-Juden“ in der Evang. Landeskirche von Kurhessen und Waldeck

Mitbegründer und Vorstandsmitglied der Akademie für interkulturelle Bildung e.V., Volkmarsen

Ehrenamtliche Betreuung junger Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion (2004 – 2012)

von 2013 bis 2018: Sprecher der 38 Regionalen Arbeitsgruppen im geschäftsführenden Vorstand von Gegen Vergessen- Für Demokratie e.V., Berlin

Mitglied des Bundesvorstands von „Gegen Vergessen-Für Demokratie e.V.“, Berlin

Mitglied der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen.

von 1998 bis 2019: Leiter des Dokumentations- und Informationszentrums zur Deutsch-Jüdischen Regionalgeschichte in der Villa Dr. Bock, Volkmarsen, ab 2018 im Gustav-Hüneberg-Haus, Steinweg 24, Volkmarsen

Mitarbeit bei

– der Schaffung der Gedenkallee Sobibor/Polen –

– der Erstellung des Dokumentarfilms „Die Flucht der Kinder“

– der Organisation von über 500 öffentlichen Vortrags- und Filmabenden, Autorenlesungen etc.

– der Erstellung der Wanderausstellung „Nur die Sterne waren wie gestern“ über das Leben des Henryk Mandelbaum, Häftling im Sonderkommando von Auschwitz

– der Durchführung von Wanderausstellungen

– der Ausstellung „Legalisierter Raub“ – Die Ausplünderung der Juden durch den Fiskus, in Kassel und Korbach

– den Ausstellungen „Anwälte ohne Recht“ und „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ in Kassel und Korbach

– Aufbau und Betreuung (seit 1996) der Dauerausstellung „Deutsch-Jüdisches Leben in unserer

Region im Lauf der Jahrhunderte“ (www.rueckblende-volkmarsen-de)

Vorträge zahlreicher selbst erarbeiteter Referate bei den Volkshochschulen Region Kassel und Waldeck-Frankenberg, in Schulen, bei Museums- und Geschichtsvereinen, Gedenkstätten etc.,

zum Beispiel:

„Was geschah mit dem Eigentum der jüdischen Einwohner?“ – Fallbeispiele aus einer nordhessischen Kleinstadt

„Lebenswege jüdischer Kinder“ („Kindertransporte“)

„Aktion Reinhard“ – Auf den Spuren der vergessenen Lager des Holocaust

„Wo sie geblieben sind?“ – die gewaltsame Verschleppung der Juden aus Nordhessen

„Nachbarn – Freunde – Schützenbrüder“ – die ganz normale Gemeinsamkeit zwischen Juden und Nichtjuden

„St. Louis – Dunera – Monte Olivia“ Schicksale auf Flüchtlingsschiffen am Beispiel von Beteiligten aus Nordhessen

Umfangreiche Forschungsarbeiten zur Geschichte der jüdischen Landbevölkerung in Nordhessen/Ostwestfalen

2013: Wiederentdeckung und Ausgrabung eines mehr als 500 Jahre alten jüdischen Ritualbades (Mikwe) in der Stadt Volkmarsen

Besondere Aktivitäten im Bereich Denkmalspflege:

Einsatz zu Erhalt der Amtsgerichtsgebäude in Volkmarsen (erfolglos, ab 1977)

Einsatz zur Instandsetzung der Scheidwarte und der Judenwarte, ca. 1980

Mitarbeit bei der Erforschung der Stadtgeschichte im Zusammenhang mit der 750-Jahr-Feier

Im Jahr 1983

Gemeinsame Forschungen mit Stadtbaumeister Engel, z.B. Kugelsburg, Stadtbefestigung etc.

Einsatz zur Erhaltung des Steinhauses in der Pfortenstraße

Mitbegründer des Vereins Rückblende gegen das Vergessen (1994/1995)

Mitarbeit bei Prof. Steinebach mit Herrn Frits Coghe bei der Dokumentation über die

Mittelalterlichen Gewölbekeller in Volkmarsen (1983)

Erfolgreiche Suche nach einem vergessenen, verschütteten jüdischen Ritualbad aus dem 15./16. Jahrhundert

  • Wiederentdeckung, Freilegung in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalspflege
    und dem Institut für Bauforschung in Marburg, Entdeckung hebräischer Schriftzeichen und Symbole im Gewölbekeller

 Erfolgreicher Einsatz für den Ankauf des Historischen Hauses Steinweg 24 durch den Verein „Rückblende gegen das Vergessen“

Vollständige Freilegung des Gewölbekellers mit dem Ritualbad, Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes der drei Geschosse des Hauses Steinweg 24

(Rückbau der zu Wohnungszwecken eingebauten Leichtbauwände, der nachträglich eingebauten Bäder etc., Freilegung von Fachwerkkonstruktionen etc.)